Wie nennen Sie das Gebäck aus geriebenen Kartoffeln, das in einer Auflaufform zubereitet wird?

Bei diesem gesuchten Begriff erfolgen 98 Antworten, wobei 83 davon einer der vier Hauptvarianten zugeordnet werden können: Döppekooche (in blau), Knall bzw. Kesselsknall (grün), Kühles / Knüles (in gelb) und Kesselskooche (pink). Weitere 15 Antworten fallen in die Kategorie Sonstiges (in grau): Kug(g)el, Paaf, Puttes, Riefko(o)che und Rievkooche.

In die Kategorie Döppekooche fallen ebenfalls die Variationen Döppeche, Doppeko(o)che, Döppeköche,Döppe Kooche, Döppeskooche, Döppekuche, Döppschjeskooche, Düppekoche, Düppekuchen undTöpekuchen, wobei die Formen Döppekooche bzw. Döppekoche am häufigsten genannt werden. Die Antworten stammen aus der gesamten Gemeinde Swisttal, ihrer Nachbargemeinden Alfter, Bornheim, Euskirchen, Meckenheim, Rheinbach und Weilerswist, sowie aus den Gemeinden Bad Münstereifel, Bonn, Zülpich und über Rheinland-Pfalz. Der Begriff Döppekooche meint einen deftigen Kartoffelauflauf mit Fleisch, der typisch für das Gebiet des südlichen Rheinlandes ist (vgl. Dat Portal). Das Wort setzt sich aus den Bestandteilen Döppe und Kooche zusammen. Döppe geht auf Topf zurück, was einen kegel- oder keilförmigen Gegenstand meint. Im vorliegenden Dialektgebiet kann diese Gefäßbezeichnung mit dem Umlaut /ö/ geschrieben werden (vgl. DWb). Alternativ kommt in diesem Dialektgebiet die Form duppen für Topf vor (vgl. Pfeifer). Der zweite Bestandteil des Wortes, Kooche, bedeutet Kuchen. In diesem Fall besteht dieser Kuchenaus geriebenen Kartoffeln und kann in der Pfanne gebacken werden (vgl. RhWb).

Im Bereich Knall / Kesselsknall finden sich die alternativen Formen Kesselknall, Knällche(n) und Kücheknall, wobei keine dieser Form wesentlich häufiger genannt wird als andere Formen, wie es bei Döppekooche der Fall ist. Diese Varianten werden im Norden und Osten der Gemeinde Swisttal genannt (Heimerzheim, Buschhoven und Morenhoven), sowie im östlich an die Gemeinde anschließenden Bonn. Kücheknall setzt sich aus Küche und Knall zusammen, wobei Küche als Kochraum den Ort beschreibt, wo das Gericht gekocht wird (vgl. RhWb). Der zweite Wortbestandteil lautet Knall, was einen lauten, kurzen und scharfen Ton meint (vgl. Pfeifer). Der Begriff meint, wie Döppekooche, einen dicken Kuchen aus Kartoffeln, der im Tiegel gebacken wird (vgl. RhWb).

Die Antwort Knüles und ihre Varianten Kü(h)les werden nur in Heimerzheim und Bonn als Antwort genannt. Auch ihre Trefferanzahl ist deutlich geringer als die bei Döppekooche. Der Begriff Knüles kommt vom Begriff Knäuel und meint in diesem Fall eine zerknitterte, zusammengedrückte Masse (vgl. RhWb). Diese Masse ist formlos oder durcheinander (vgl. Pfeifer). Es liegt nahe, dass in diesem Fall das Aussehen des Gerichts beschrieben wird.

Auch der Kesselskooche ist eine Bezeichnung für einen Kuchen aus Mehl, der in einer Pfanne gebacken wird oder ein dicker Reibekuchen aus Kartoffeln (vgl. RhWb). Das Wort besteht aus den Bestandteilen Kessel und Kuchen, ersterer meint ein Gefäß, in welchem Flüssigkeiten erhitzt werden können, letzterer ein Feingebäck, dass aus einer breiartigen Masse besteht (vgl. Pfeifer).

Quellen:

Dat Portal = LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte (Hgg.). Ohne Angabe. Dat Portal. So spricht das Rheinland <https://dat-portal.lvr.de/woerterbuch?dictionary-title=D%C3%B6ppekooche>, abgerufen am 28.08.2025. Eintrag ‚Döppekooche‘.

DWb = Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, < https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=T06667 >, abgerufen am 27.08.2025. Eintrag ‚Topf‘.

RhWb = Rheinisches Wörterbuch, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&lemid=K04525>, abgerufen am 28.08.2025. Eintrag ‚Kessel‘.

RhWb = Rheinisches Wörterbuch, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&lemid=K04548>, abgerufen am 28.08.2025. Eintrag ‚Kesselknall‘.

RhWb = Rheinisches Wörterbuch, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&lemid=K04548>, abgerufen am 28.08.2025. Eintrag ‚Kesselkuchen‘.

RhWb = Rheinisches Wörterbuch, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&lemid=K11327>, abgerufen am 28.08.2025. Eintrag ‚Knüll‘.

RhWb = Rheinisches Wörterbuch, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&lemid=K17669>, abgerufen am 28.08.2025. Eintrag ‚Küche‘.

RhWb = Rheinisches Wörterbuch, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/25, <https://woerterbuchnetz.de/?sigle=RhWB&lemid=K17731>, abgerufen am 27.08.2025. Eintrag ‚Kuchen‘.

„Knall“, in Wolfgang Pfeifer & Wilhelm Braun, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache https://www.dwds.de/wb/etymwb/Knall, abgerufen am 28.08.2025.

„Knäuel“, in Wolfgang Pfeifer & Wilhelm Braun, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache https://www.dwds.de/wb/etymwb/Kn%C3%A4uel, abgerufen am 28.08.2025.

„Kessel“, in Wolfgang Pfeifer & Wilhelm Braun, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache https://www.dwds.de/wb/etymwb/Kessel, abgerufen am 28.08.2025.

„Kuchen“, in Wolfgang Pfeifer & Wilhelm Braun, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache https://www.dwds.de/wb/etymwb/Kuchen, abgerufen am 28.08.2025.

„Topf“, in Wolfgang Pfeifer & Wilhelm Braun, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache https://www.dwds.de/wb/etymwb/Topf, abgerufen am 27.08.2025.